Sarah Maria Sun: „Die industrielle Folter und Tötung von fühlenden und denkenden Wesen hat inzwischen unvorstellbare Ausmaße angenommen.“

Sarah Maria Sun / Foto: Rüdiger Schestag

Foto: Rüdiger Schestag

Sarah Maria Sun (Homepage) ist eine international bekannte Künstlerin mit viel Power und Herz. Seit Februar 2017 dürfen wir die 39-jährige Sängerin bei uns in der V-Partei³ herzlich willkommen heißen. Mit Sarah Maria Sun haben wir in Baden-Württemberg nicht nur jemanden gewonnen, der sich für Musik und Bühnenperformance interessiert, sondern auch eine sehr intelligente und lebenserfahrene Frau. Damit auch Sie Sarah Maria Sun besser kennen lernen können, haben wir ein Interview mit ihr geführt.

Sarah, warum hast du dich für die V-Partei³ entschieden?

Sarah Maria Sun: Als die V-Partei³ im Internet erschien, wusste ich sofort, dass das genau die Partei ist, die ich schon seit Jahren suche und nun unterstützen will. Das V steht für Verantwortung – mit einem Fokus auf biovegane Landwirtschaft. Vor einigen Jahren hatte ich Material gesammelt um eine kritische Website mit dem Titel „Take Responsibility“ zu veröffentlichen. Die Inhalte der Website waren beinahe identisch mit dem Parteiprogramm der V-Partei³. Nur das meine Website lediglich zur Information von Konsumenten beigetragen hätte – die V-Partei³ jedoch den notwendigen Schritt in die Politik macht. Ein Konsument kann noch so diszipliniert im Kaufverhalten sein: durch falsche Subventionen in Milliardenhöhen für die industrielle Landwirtschaft, Massentierhaltung oder Pharmaindustrie wird weltweit ein Schaden angerichtet, der noch unsere Kindeskinder treffen wird.

Die Massentierhaltung und Massenschlachtung von inzwischen 150 Milliarden Tieren pro Jahr sind außerdem eine der destruktivsten und sadistischsten Erfindungen der Menschheit. Sie sollten umgehend beendet werden. Außer der unvorstellbaren Menge an Leid und Tod von fühlenden und denkenden Lebewesen, die sie verursachen, schaden wir Menschen uns selber durch die enormen Umweltschäden, Kriege und Hunger, und riesige Flüchtlingswellen, die wir weltweit damit verursachen. Dass die V-Partei³ außerdem die alternative Mobilität und Stromerzeugung und das Verbot von Tierversuchen in der Pharmaindustrie befördern will, gehört meiner Meinung nach ebenfalls zu einer verantwortungsvollen globalen Politik. Den Willen, die Waffenproduktion in Deutschland verbieten zu wollen, macht sie zu einer pazifistischen Partei. Ich unterstütze das voll und ganz.

Wir leben in der luxuriösen Situation, alles ohne tierisches Leid herstellen zu können – und somit auch ohne menschliches. Man muss nur seine Gewohnheiten umstellen und täglich denken.

„Aber dafür entwickeln wir ja seit sieben Millionen Jahren unser Gehirn - damit wir damit denken und fühlen. Und daraus unsere Handlungen ableiten.“

Sarah Maria Sun / Foto: Rüdiger Schestag

Foto: Rüdiger Schestag

Warum und wann bist du Vegetarierin / Veganerin geworden?

Sarah Maria Sun: Als Kind wuchs ich auf einem Hof auf. Dass Tiere fühlen und auch denken, war für mich daher immer selbstverständlich. Sie zu essen, war für mich schon als Kind nicht mehr möglich. Als Jugendliche las ich einiges über den Buddhismus und auch Gandhis Autobiographie. Dabei wurde mir klar, dass Mitgefühl und verantwortliches Handeln zusammenhängen. Jeder von uns hat jederzeit die Wahl. In unserer Gesellschaft ist es für unser Wohlbefinden vollkommen unnötig, Fleisch zu essen oder jedwede tierische Produkte zu verwenden. Alle Nährstoffe und Geschmäcker, alle Kosmetika, die meisten Arzneimittel und alle Kleidungsstücke für jeden Anlass können wir produzieren, ohne ein einziges Tier dafür züchten, halten, ernähren oder schlachten zu müssen.

Wie hat dein Umfeld darauf reagiert, als es erfahren hat, dass du Vegetarierin / Veganerin geworden bist?

Sarah Maria Sun: Als Kind war es nicht immer leicht. Meine Familie war und ist nicht vegetarisch, aber sie akzeptierten, dass ich so lebte. Damals wurde meiner Mutter oft vorgeworfen, dass sie mir schaden würde, weil ich sicher bald unterernährt sei. Aber sie unterstützte mich in meiner Entscheidung und dafür bin ich ihr bis heute dankbar. Ich hatte in meinem ganzen Leben bisher nie eine Mangelerscheinung. Wir hatten damals ähnliche Vorurteile und Vorwürfe auszuhalten wie die, mit denen heute Veganer leben müssen.

Aber die Gesellschaft verändert sich positiv, und das kann uns Mut machen! Vor 30 Jahren bekam man in deutschen Restaurants an vegetarischen Gerichten maximal eine Pizza Margarita oder eine Zwiebelsuppe. Das ist inzwischen deutlich anders. In den meisten Metropolen dieser Welt kann ich mich inzwischen vegan ernähren, kleiden und andere vegane Konsumartikel bekommen. Seitdem auch die Deutsche Bahn und viele Flughäfen umgestellt haben, und vegane Gerichte anbieten, ist es noch leichter geworden.

Wie hat sich dein Leben seit dem Umstieg in die vegane Lebensweise verändert?

Sarah Maria Sun: Mein erster Versuch im Jahr 2008, vegan zu leben, ging schief, weil damals international das Angebot noch wesentlich geringer war. Als Sängerin bin ich dauernd auf Reisen, und wenn mir meine Nahrungsmittel im Koffer ausgingen, fand ich zu wenig zu essen. Heute, nicht einmal zehn Jahre später, ist es viel leichter. Trotzdem kann ich nicht zu 100% vegan essen, manchmal mache ich Ausnahmen und esse vegetarisch. Je verbreiteter jedoch das vegane Angebot in Restaurants und Supermärkten wird, desto mehr nähere ich mich meinem Ziel, der 100% Marke.

Was möchtest du mit der V-Partei³ bewegen?

Sarah Maria Sun: Die deutsche Regierung hat seit Jahrzehnten durch Subventionen die industrielle Landwirtschaft und die Massentierhaltung zu unfassbaren Spitzen getrieben. In der Tierhaltung und in der Landwirtschaft gibt es jedoch verhältnismäßig zum Ertrag immer weniger Arbeitsplätze. Das heißt, dass von den Milliarden an Subventionen, die aus unseren Steuergeldern stammen, nur sehr wenige Menschen z.B. in Vorständen und einige Lobbyisten profitieren. Dafür verarmen, sterben oder flüchten in anderen Ländern Menschen durch unseren aggressiven Export. Das widerspricht der Entwicklungshilfe, die ebenfalls aus unseren Steuergeldern entnommen wird. Die Steuerzahler wiederum erkranken an den sogenannten Zivilisationskrankheiten, die vielfach vom Verzehr tierischer und belasteter Lebensmittel oder von einem Mangel an Bewegung stammen. Es ist also ein dreifach falsches Spiel.

„Die industrielle Folter und Tötung von fühlenden und denkenden Wesen hat inzwischen unvorstellbare Ausmaße angenommen.“

Wir sollten dafür kämpfen, dass unsere Steuergelder in Deutschland nicht für einen solchen unmenschlichen Wahnsinn ausgegeben werden, der uns letztlich selber zerstören wird. Die V-Partei³ ist für mich ein wichtiger Baustein dabei.

Erzähle uns doch etwas über dein Berufsleben und deinen Alltag.

Sarah Maria Sun: Als Musikerin bewege ich mich hauptsächlich unter sehr disziplinierten, nachdenklichen, sensiblen Menschen. Das ist ein unschätzbarer Wert. Musiker sind außerdem besonders empfänglich für Genüsse jeder Art. Dazu zählt selbstverständlich auch der Essensgenuss. Ich stelle in Gesprächen immer wieder fest, dass vielen meiner Kollegen bewusst ist, dass Fleischkonsum eine unverhältnismäßig große destruktive Auswirkung hat. Trotzdem sind die meisten nicht in der Lage, ihre geschulte Disziplin auf das eigene Ess- und Konsumverhalten anzuwenden. Daraus schließe ich: größer als die menschliche Fähigkeit zur Assimilation ist vielleicht nur die der Verdrängung. Was umso deutlicher macht, dass wir politische Maßnahmen ergreifen müssen, um die Produktion und den Konsum zu regulieren.

„Ich kann nicht beschreiben, wie sehr ich mich über die Gründung der V-Partei³ freue. Sie wird zu solchen Maßnahmen beitragen.“