Kommentar von Roland Wegner

Im lautstarken Austeilen ist Hubert Aiwanger stets Musterschüler. Vor allem, wenn es um das Thema Landwirtschaft und Ernährung geht, wo er sich stets als Robin Hood 🏹 für die Tierquälerei aufschwingt.

Tragikkomisch blamiert er sich bisweilen offenbar freiwillig und regelmäßig für sein typisches Klientel im Bierzelt, das Bier und Blutdrucksenker den Smothies und Vitaminpillen vorzieht. Für seinen zelebrierten „Veganhass“ braucht er auch keinen „Bruder im Geiste“, auf den er sich beziehen kann, auch kein schnelles Bauernopfer für seine Fehler und keine Nebelkerzen, nein. Zu seiner Polemik und zu seinen billigen Falschaussagen steht er ganz direkt und persönlich und sonnt sich anschließend im Gelächter seiner Fans.

Ob kalkuliert oder profan aus mangelndem Wissen, das spielt bei Hubert Aiwangers Angriffen offenbar längst keine Rolle mehr. Es scheint  ihm und auch seiner Gefolgschaft der Freien Wähler egal zu sein, wenn das unwissenschaftliche Bashing im Anschluss als sachlich falsch geoutet wurde, rationale Erklärungen dringen bei Hubert Aiwanger und Fans nicht durch, Entschuldigungen gibt es bei dieser Art von Politiker selbstverständlich nicht. Weshalb auch, wenn man dafür als Kultfigur hochgehalten wird @quer_vom_br

Die Regelmäßigkeit seiner (Vegan)-Hass-Sprache scheinen ein Beleg dafür zu sein, dass inhaltlich falsche Provokationen zum Kalkül eines zu 100 Prozent populistischen Wahlkämpfers gehört.

Zuletzt fabulierte er nach einem sachlich sinnvollen Ratschlag der Deutschen Gesellschaft für Ernährung („weniger Fleisch u. Wurst“) gar, dass diese ein vorsätzliches Hungernlassen zum Ziel haben könnte.

Dass er sich dabei für Kriegsrhetorik mit dem Wort „Aushungern“ nicht zu schade ist, ist offensichtlich und lässt auch die aktuellen Vorwürfe an seiner früheren Schule in einem anderen Licht erscheinen.

Aiwanger ist ja nicht irgendjemand, sondern als stellvertretender Ministerpräsident mit seinen Freien Wählern an der Bayerischen Staatsregierung beteiligt, die auch den Kultusminister stellen und damit hauptverantwortlich für die Bildung im größten Bundesland zuständig sind. Sein jahrelang populistisches und würdeloses Auftreten ist in diesem Kontext unverantwortlich und für einen Regierungspolitiker untragbar.

Als werte- und sachorientierte V-Partei³ akzeptieren wir es nicht, dass Hubert Aiwanger aktuell auf Erinnerungslücken setzen will zur Frage, weshalb die menschenverachtende NS-Hetzschrift in seinem Schulranzen a) gesucht und b) gefunden wurde. Auch die Zeit der offensichtlich lancierten Nebelkerzen und peinlichen Relativierungen („Satire“) über seinen Bruder Helmut Aiwanger (Waffenhändler?) muss jetzt vorbei sein.

Ein Hubert Aiwanger mit seinem unkalkulierbaren Wutbürgerstil ist ein politisches Reputationsrisiko. Ein „Scholzen“ (Erinnerungslücken) bei einem derat populistischen Politiker im Angriffsdauermodus darf von niemanden länger akzeptiert werden und sollte in diesem Fall zu entsprechenden Konsequenzen führen!

Wer regelmäßig mit faulen Ai-ern wirft, muss sich nicht wundern, wenn Fleischtomaten zurück kommen.

Quellen: