Sehr geehrter Herr Albertzarth,

aus der Presse (http://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/bundestagswahl-ein-e-zu-wenig-1.3624352) konnte ich gestern entnehmen, dass im Wahlkreis 224, für den Sie als Kreiswahlleiter verantwortlich sind, ein folgenschwerer Fehler bei der Produktion der Stimmzettel für die Bundestagswahl im September passiert ist. So wurde in meinem Fall das „e“ in meinem Nachnamen vergessen und damit steht auf den 260.000 gedruckten Stimmzetteln hinter der Bezeichnung der Landesliste der V-Partei³ als fünfter Bewerber der Liste nun der Name „Henrik Lang“ anstatt „Henrik Lange“.

Henrik Lange zum Stimmzettel-Fauxpas

Stellvertretender Bundesvorsitzender Henrik Lange

Ihr Landratsamtssprecher Stefan Diebl erklärt, dass „das anderen auch schon passiert sei“ und dass man das im Landratsamt „entspannt sehe“. Das freut mich sehr für Sie, schließlich sind Sie früh dran im Zeitplan, wie ich den weiteren Ausführungen entnehmen kann. Sehr viel weniger freut mich allerdings, wie Sie die Konsequenzen des Fehlers beurteilen. Herr Diebl ist der Meinung, dass die Kosten „überschaubar“ seien und bei „wenigen Tausend Euro“ lägen. Ich teile diese Einschätzung nicht. Der Steuerzahler muss für diesen Fehler aufkommen und wenige Tausend Euro sind in meinen Augen kein zu geringschätzender Betrag. Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Anrecht darauf, dass mit Steuergeldern sorgsam umgegangen wird. Diese Korrekturkosten als überschaubar abzutun und damit zu rechtfertigen, dass dieser Fehler „auch schon anderen“ passiert sei, stärkt nach meiner Auffassung nicht das Vertrauen in die behördliche Arbeit und die Politik.

Auch aus einem anderen Grund habe ich Bedenken, ob die nun geplante Vorgehensweise der Korrektur richtig ist. Die Produktion von vier Paletten Papier hat beachtliche Ressourcen verschlungen. Ich setze mich mit der V-Partei³ für eine umwelt- und klimaschonende Politik ein und selbstverständlich kann ich die Vernichtung der Stimmzettel und deren Neudruck vor diesem Hintergrund nicht gutheißen. Gleichwohl kann ich Ihre Sorge vor einer möglichen Anfechtung der Bundestagswahl nachvollziehen. Schade, dass Sie uns nicht gefragt haben, wie wir als unmittelbar Betroffene den Fehler beurteilen. Deshalb möchte ich Ihnen einen Vorschlag unterbreiten. Ich erkläre schriftlich, dass die V-Partei³ das Ergebnis der Bundestagswahl im Wahlkreis 224 aufgrund meines fehlerhaft geschriebenen Nachnamens nicht anfechten wird und damit der bereits gedruckte Stimmzettel verwendet werden kann – im Sinne unserer Umwelt, der Schonung der Ressourcen und der Einsparung von Steuergeldern. Mit einem Vermerk auf der Wahlbenachrichtigungskarte könnte auf den Fehler hingewiesen werden.

Vreundliche Grüße

Henrik Lange
Stellv. Bundesvorsitzender
Stellv. Vorsitzender Landesverband Bayern