Erster Bundesparteitag beschließt Wahlprogramm 2017
(Weimar) Zu ihrem ersten Bundesparteitag lud die V-Partei³ Mitglieder und Delegierte ihrer Landesverbände ein, um mit Blick auf das Wahljahr 2017 über das künftige Parteiprogramm abzustimmen und in einer Nachwahl die noch vakanten Positionen im Bundesvorstand zu vergeben. Bis auf den letzten Platz war der Saal vergangenes Wochenende gefüllt. Mit einem umfangreichen und visionären Wahlprogramm und einem gestärkten Bundesvorstand im Gepäck ist die aufstrebende Jungpartei nun bestens aufgestellt, um sich im nächsten halben Jahr mit Herzblut und Engagement in den Wahlwettbewerb zu begeben.
Mit der V-Partei3 zieht dabei nicht nur erstmals eine Partei in den Wahlkampf, die sich vollumfänglich zu Vegetarismus und Veganismus bekennt, sondern die auch unverrückbar zu ihren Vorstellungen von Tierwohl, Gesundheit des Menschen und Unversehrtheit der Natur steht, und dabei Lösungen für die wichtigen Fragen der Zukunft hat – Fragen der Nachhaltigkeit, des Friedens und des gesellschaftlichen Zusammenwachsens. Dass die dringliche Weichenstellungen für die Umsetzung dieser zentralen Themen in der derzeitigen politischen Landschaft der Bundesrepublik Deutschlands keine Repräsentation finden, kritisierte nicht nur das namhafte Parteimitglied Barbara Rütting in ihrer motivierenden wie authentischen Ansprache vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmer Bundesparteitages, durch den professionell Generalsekretär Heiko Kremer-Bläser leitete.
Standing Ovations bei Reden von Parteigründer Roland Wegner und Barbara Rütting
Auch der Bundesvorsitzende der V-Partei3, Roland Wegner, sprach in seiner ambitionierten Grundsatzrede von einer Dringlichkeit des Umdenkens, der die etablierten Parteien bisher wenig bis keinerlei Aufmerksamkeit schenkten. Er machte deutlich, dass es an der Zeit war, dass sich eine politische Gruppierung der essenziellen Themen des 21. Jahrhunderts mit Klimawandel, Ressourcenverknappung und dem fragilen Konstrukt des schier unbegrenzten wirtschaftlichen Wachstums annahm. An dieser Stelle steht nun die V-Partei3 – eine „Vriedenspartei“, wie Barbara Rütting herausstellte. Viele Menschen fühlen sich im politischen Angebot der etablierten Parteien nicht mehr beheimatet. „Der Wunsch nach Veränderung liege förmlich in der Luft“, so die 89-jährige Grande Dame der Tierschutzszene. Beide Reden fanden großen Anklag und wurden mit Standing Ovations quittiert.
Regisseur von Los Veganeros mit Spontanrede
Dass die V-Partei3 auf der politischen Bühne ein Nischendasein führen wird, ist also nicht zu erwarten, trifft sie doch mit ihrem Ruf nach einem Prozess des Umdenkens auf vielerlei gesellschaftlichen Ebenen einen Nerv. Die steigenden Mitgliederzahlen beweisen, dass die Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer rasant wächst und sich mittlerweile auch des Zuspruchs einiger namhafter Größen der Szene erfreuen kann. So ergriff auch Lars Oppermann, der Regisseur der Los Veganeros- Kinofilme, spontan das Wort und hielt eine kurze, aber nicht minder euphorische Ansprache vor dem Auditorium des Bundesparteitages.
Catering der V-Partei³ auf dem Bundesparteitag 100% vegan
Es verwundert wahrscheinlich auch nicht, dass die V-Partei³ zur Verköstigung der Versammlungsmitglieder ein rein veganes Catering (Restaurant Gartenliebe Weimar, Jens Richter) organisierte – aus Überzeugung, weil man hält, was man verspricht, weil man vorleben und mit gutem Beispiel voran gehen möchte. Authentizität ist eine unschlagbare Eigenschaft, wenn es um die Wählergunst geht.
Dass die Partei für Veganismus und Vegetarismus eben solche authentischen und zugleich kompetenten Mitglieder hat und damit vielversprechende Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl bieten kann, bewiesen nicht zuletzt die übrigen Redner des Tages. Darunter waren die stellvertretende Bundesvorsitzende Heike Rudolf, die Veterinärmedizinerin und Thüringer Landesvorsitzende Lisa Walther und der Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2017 für Nordrhein-Westfalen, Michael Thomas Kneifel. Dieser stellte in seiner Rede das Grundanliegen der V-Partei3 heraus: die Sicherstellung der glücklichen und friedvollen Zukunft unserer aller Kinder und Kindeskinder. Fast 1.000 Mitglieder in kürzester Zeit bestätigen die Unabdingbarkeit der V-Partei³.
Sterbefasten stärkt die Würde des Menschen
Das bisherige Grundsatzprogramm der V-Partei³ wurde auf dem Bundesparteitag modifiziert und um viele Themen erweitert.
Ruhig und nachdenklich wurde es im Saal, als Barbara Rütting ans Mikrofon trat, um ihren Initiativantrag zum begleiteten Sterbefasten mit emotionalen Worten dem Plenum zu erläutern. Sie sprach von der schweren und langwierigen Pflege Ihrer Mutter, aber berichtete auch über das große Geschäft der Pharmaindustrie mit dem Tod. Auch von sogenannten Koma-WG’s war die Rede, in denen die im Koma liegenden Menschen ohne Zukunft vor sich hinvegetieren. Mit 100 Prozent Zustimmung wurde die Forderung ins Programm aufgenommen, Menschen das Recht zuzuerkennen, ein würdevolles Sterben zu ermöglichen.
Keine andere Partei in Deutschland hat sich diesem hochsensiblen Thema bislang angenommen. Sterbefasten bedeutet, freiwillig auf Nahrung und Flüssigkeit verzichten zu dürfen, um den eigenen Tod herbeizuführen. Dafür benötigt es gesetzliche Regelungen, das den Beteiligten Schutz und Rechtssicherheit gewährt.
Wahlen verstärken Vorstand
Geschlossenheit demonstrierte die V-Partei³ bei den abschließenden Nachwahlen. Der bislang kommissarisch agierende Geschäftsleiter Konrad Harle wurde einstimmig mit nur einer Enthaltung gewählt. Ebenso deutlich fielen die Wahlen auf den neuen Stellvertretenden Bundesvorsitzenden Henrik Lange, auf die neue Bundespressesprecherin Saskia Wille und auf den neuen Bundesschatzmeister Matthias Frederking aus. Nachdem zuvor die Änderung der Satzung und damit die Erweiterung des Vorstandes beschlossen wurden, sind neu ins Vorstandsteam außerdem Christine Rustler, Lisa Walther, Markus Krätschmer, Tobias Lenz, Ingo Eichel und Dr. Angela Küster gewählt worden.
Bundestagswahl 2017 im Fokus
Sportlich sieht man bei der V-Partei³ die große Herausforderung, es auf möglichst viele Stimmzettel zu schaffen, um im Rennen für den Bundestag eine tatsächliche – weil ökologische und unkonventionelle – Alternative zum Einheitsgemenge der Altparteien darstellen zu können. Voraussetzung ist die Existenz jeweiliger Landesverbände und dazugehörende Landeslisten mit Kandidaten für die Bundestagswahl. Neun Verbände sind in den ersten 11 Monaten der Parteiexistenz bereits gegründet worden, in Planung sind Vorstandswahlen und Listennominierungen noch in folgenden Bundesländern: Saarland, Hamburg, Bremen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Je Bundesland müssen dann noch ausreichend Unterstützungsunterschriften bei potentiellen Wählern gesammelt werden. Die Anzahl hängt von der Einwohnerzahl ab. Zum Beispiel beträgt in Bremen die Anzahl der notwendigen Unterstützern 484, in großen Ländern wie Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg oder Berlin je 2000.