Gegen das Vergessen!
Wir gedenken heute – 72 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen – den Opfern der NS-Diktatur. Wir müssen uns immer wieder diesen schwarzen Teil unserer Vergangenheit vor Augen halten, damit sich so etwas nie mehr wiederholt! Gegen das Vergessen und gegen das Verdrehen der Bedeutung des Berliner Denkmals!
Der Holocaust darf als schwärzester Teil unserer Geschichte nicht vergessen oder umgedeutet werden. Leider ist in den letzten Jahren in Deutschland wieder ein Rechtsdruck zu verspüren. Ängste entwickeln sich zu Abneigungen und Abneigungen zu Hass. Hier ist die Politik gefordert, zu einen und alles daran zu setzen, Hetze und Spaltungen zu begegnen.
Auch in der Tierschutzszene tauchen vereinzelt Stimmen auf, welche die Opfer der NS-Zeit mit der Situation der Tiere in der heutigen Massentierhaltung gleichsetzen. Dies ist aus verschiedenen Gründen falsch und gefährlich, auch wenn den meisten Menschen aufgrund ihrer Empathie gegenüber allen Lebewesen keine Rechtslastigkeit angedichtet werden kann:
Dem Holocaust lag eine Ideologie zugrunde, die den pseudowissenschaftlichen Rassegedanken als Rechtfertigung für die Ungleichheit der Menschen hernahm. Diese führte zu einer Überzeugung einer „Wir-Gruppe“ (der deutschen Volksgemeinschaft), welche sich gegen eine „Sie-Gruppe“ (Juden und andere, als „minderwertiges Leben“ eingestufte Gruppen) zur Wehr setzen muss. Die Juden wurden, untermauert mit zum Teil jahrhundertealten antisemitischen Vorurteilen, zum Feind stilisiert, welche angeblich das deutsche Volk vernichten wollten. Die NS-Führung benutzte dieses Feindbild zur Mobilisierung und Radikalisierung der Bevölkerung.
Da es damals bereits eine jahrhundertelange Tradition der Menschenrechte gab, und die Grundrechte bereits in der Weimarer Verfassung existierten, kann man eindeutig sagen, dass die Zeitgenossen haben wissen können, dass sie Verbrechen begehen.
Auch der Vorgang des Tötens unterscheidet sich von Schlachthöfen: Schon vor der Errichtung der ersten Vernichtungslager wurden Juden, vor allem in den eroberten Ostgebieten, von Deutschen systematisch erschossen. Erst später wurden Vernichtungslager errichtet. Ein Teil der Menschen wurde außerdem zur „Vernichtung durch Arbeit“ herangezogen.
Der Vergleich mit Massentierhaltung und –schlachtung ist also unangebracht, kurzsichtig und politisch nicht zielführend. Man kann nie ein Unrecht mit einem anderen vergleichen.
„Für die Gänse ist jeden Tag Weihnachtsmarkt“ postete eine gewisse Silke Ruthenberg auf der Seite von Animal Peace provokant nach dem jüngsten Anschlag in Berlin und brachte damit die Tierschutzszene in Verruf. Das Zitat ist eine Anspielung auf Isaac Bashevis Singers nicht unumstrittende Äußerung „Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka“ – Treblinka war eines der NS-Vernichtungslager. Wir distanzieren uns ganz entschieden von dieser Sichtweise!
Auch ein ehemaliges Mitglied der V-Partei³, David Ekwe-Ebobisse, hat in einem Video Holocaust-Vergleiche angestellt, welche unserer parteipolitischen Linie entgegengesetzt sind. Gegen ihn wurde nach Bekanntwerden satzungsgemäß nach Anhörung und Gesprächen ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet, woraufhin er im September letzten Jahres die Partei freiwillig verließ, Wochen vorher trat er schon von seinem Amt als Vize zurück.
Anonyme Anschuldigungen, wonach unser Vorsitzender Roland Wegner den Holocaust-Vergleich von David Ekwe-Ebobisse als Privatsache deklariert haben soll, sind konstruiert! In einem Internetforum stellte Roland Wegner lediglich klar, dass die Videos von David Ekwe-Ebobisse privater Natur und für die Promotion eines Rohkostladens gedacht waren und meinte damit, dass die Youtube-Videos an sich keinen direkten Zusammenhang zur V-Partei haben. Inhaltlich waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle der zahlreichen Videos gesichtet. Wir gestehen ein, hier zu Beginn nicht genau geprüft zu haben. Daraus haben wir gelernt und befinden uns seit Längerem in einem Professionalisierungsprozess, der derartige Vorkommnisse verhindert.
Die V-Partei³ machte gleich nach der Gründung auf der Website und auch in Interviews klar, dass ehemalige Mitglieder aus rechten, rechtspopulistischen oder neonazistischen Parteien nicht aufgenommen werden.
Der vegane Gedanke ist ein radikal friedliebender Gedanke! Wir wollen uns mit unserem Programm und den darin enthaltenen Zielen für alles Leben und die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft einsetzen. Darin haben radikale, menschenverachtende Gedanken ebenso wenig Platz wie Provokationen auf Kosten von Holocaust-Opfern.