Alles neue macht der Mai. Dieses Motto begleitete den Rathausempfang der im Augsburger Stadtrat vertretenen V-Partei³. Unter der Moderation von Marion Buk-Kluger und musikalischer Begleitung der beiden Künstler Marek Schuster und Aleyna wurde es ein unterhaltsamer Themenabend, an dessen Ausklang vegane Verpflegung natürlich nicht fehlen durfte.
Gleich zu Beginn informierte Stadtratsmitglied Roland Wegner über die Besonderheit dieser Veranstaltung. „Wenn Markus Söder für die CSU und Katharina Schulze für die Grünen hier (Anm.: im Oberen Fletz des Augsburger Rathauses) auftreten dürfen, dann dürfen wir das auch“, wofür es erwartungsgemäß den ersten Beifall der ca. 100 Teilnehmenden gab. Hintergrund war, dass die neue schwarz-grüne Stadtregierung den Saal zunächst nur für die Parteien im Stadtrat kostenfrei zur Verfügung stellen wollte, die auf Grund ihrer Größe eh schon auf einige Privilegien mehr zurückgreifen dürfen. Roland Wegner hielt das nicht mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz vereinbar – zumal in früheren Legislaturperioden Stadtratsmitglieder ohne dem sogenannten Fraktionsstatus (ein Begriff, den die bayerische Gemeindeordnung gar nicht kennt) bereits den Saal für Veranstaltungen kostenfrei erhielten – und setzte sich letztlich damit mit langem Atem durch.
Inhaltlich informierte Roland Wegner über einige Themen aus der Stadtratsarbeit, aus der heraus auch die Themen der nach ihm folgenden Sachvorträge entwickelt wurden. Als Symbol für seine Politik brachte er auch einen Haselnussbaum mit.
Den Auftakt machte Julius Natrup als Vertreter des Augsburger Klimacamps. Er zeigte die Notwendigkeit des friedlichen Protests auf und berichtete von den Schwierigkeiten mit der Stadtregierung. Armin Salzmann informierte, wie die Produktion von Biogemüse beim Augsburger Kohlkombinat funktioniert und plädierte für eine stärkere Unterstützung von solidarischen Landwirtschaftsgemeinschaften. Wie die Verpflegung in der Betreuungseinrichtung Kindernest e. V. funktioniert, war das Thema des Vortrages von Nicole Kostenzer. Zur Überraschung der Teilnehmenden führte sie aus, weshalb eine rein biologische Verpflegung ohne Fleisch und tierischer Wurst deutlich kostengünstiger ist, als bei den Caterings in anderen Kindertagesstätten. Abschließend beschäftigte sich Prof. Dr. Michael Schäfer, der dafür eigens aus Berlin anreiste, mit dem Thema Daseinsfürsorge in Verbindung mit den Stadtwerken Augsburg GmbH, die Roland Wegner aus Kostengründen wieder in die Verwaltungsstruktur der Stadt Augsburg und als Eigenbetrieb zurückholen möchte. Der Beitrag dazu wird auf der Website „Unternehmerin Kommune“ ausführlich beleuchtet.
Stilecht war zum Abschluss auch die Verpflegung. Vegane Weißwürste mit Bio-Senf und Bio-Breze, dazu Bio-Bier und Bio-Säfte und zum Nachtisch veganes Bio-Eis stießen auf eine sehr positive Resonanz, was zur Nachahmung für andere Veranstaltungen anregen soll. Die Referenten und Künstler erhielten als Dankeschön eine biologische Gemüsekiste vom Kohlkombinat bzw. eine Flasche veganen Bio-Wein.
Bio für Alle – symbolisch für die Politik der im Stadtrat vertretenen V-Partei³.