Kommunalpolitikerin mit Leib und Seele!


Sie ist seit einem Jahr Veganerin und betätigt sich über ProDogRomania e. V. für rumänische Straßenhunde. Als Gemeinderätin und 2. Beigeordnete des Bürgermeisters liegt ihr das Wohl ihrer Heimatgemeinde Rümmelsheim sehr am Herzen. Sie studierte Medizin, machte sich als Naturkosmetikerin selbständig und wurde im Jahr 2013 von der Spa Business Verlag GmbH als eine der besten Kosmetikerinnen ausgezeichnet. Nun trat sie zum Jahresanfang in die V-Partei³ ein. Wir haben uns mit Katrin Udema unterhalten.

Frage: Hallo Frau Udema, ein spannender Werdegang. Naturkosmetik, Tierschutz und vegane Ernährung passen natürlich ideal zur V-Partei³ . Spielt aus Ihrer Sicht Parteipolitik auf kommunaler Ebene überhaupt eine Rolle?

Katrin Udema

Katrin Udema: „Für mich spielt Parteipolitik auf Ortsebene weniger eine Rolle. Im Vordergrund stehen für mich das Engagement und die Veränderungen rund um den Ort und seiner Bürger. Dabei arbeite ich gerne mit Menschen zusammen, die das gleiche Ziel verfolgen und miteinander etwas schaffen wollen. Für mich ist es da erst einmal egal, welcher Partei eine Person angehört. Ich bevorzuge Arbeitsgruppen oder Initiativen, die sich mit Herz für ein Thema einsetzen. Persönliche politische Ansichten können ja trotzdem jederzeit eingebracht werden und ich scheue dabei keine konstruktiven Diskussionen. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass starre Parteizugehörigkeitsgefühle solche Projekte eher bremsen, nur weil man Dinge aus Oppositionsgründen ablehnt.“

Frage: Wie fühlen Sie sich nach Ihrem Wechsel zur V-Partei³?

Katrin Udema: „Es ist ein gutes Gefühl, für meine politische Arbeit jetzt eine Partei in meinem Rücken zu wissen, die meine Ansichten und ethischen Grundlagen zu 100 % widerspiegelt. Dabei ist es mir nicht wichtig, hier im Ort vielleicht noch Einzelkämpferin zu sein, im Gegenteil. Ich freue mich darauf, in offenen Gesprächen und gemeinsamen Projekten andere Menschen für die V-Partei³ begeistern zu können.“

„ Tierschutz hört bei mir nicht bei meinem eigenen Hund, bei meiner Katze oder meinen Hühnern auf “

Frage: Wie lange sind Sie schon Veganerin? Was war die Motivation zur Umstellung und hat sich etwas nach dem Umstieg verändert?

Tierschutz, eine Herzensangelegenheit für Katrin Udema

Katrin Udema: „Ich lebe schon viele Jahre vegetarisch, bin aber seit einem Jahr Veganerin. Tierschutz hört bei mir nicht bei meinem eigenen Hund, bei meiner Katze oder meinen Hühnern auf. Ich habe mich sehr konkret mit der Schlachtung und Haltung von Nutztieren beschäftigt und konnte seit diesem Moment keine Tiere mehr essen. Und da neben Fleisch die meisten tierischen Produkte mit der Qual von Lebewesen zu tun haben, war für mich schnell klar, dass wir umdenken müssen. Ich empfinde unsere Ernährung seitdem als sehr viel abwechslungsreicher und interessanter. Das Gewürzregal ist riesig geworden und es macht mir Spaß, immer wieder neue Rezepte auszuprobieren.“

Frage: Nochmal zurück zu Ihrem beruflichen Werdegang. Wie waren Ihre Erfahrungen beim Medizinstudium?

Katrin Udema: „Das Medizinstudium war sehr interessant und eine intensive Zeit des Lernens. Ich finde es allerdings schade, dass es in vielen Fällen nicht möglich war und ist, Schulmedizin und Naturheilkunde miteinander zu verbinden. Unser Gesundheitssystem führt leider dazu, dass sich viele Ärzte nicht ganzheitlich mit gesundheitlichen Problemen auseinander setzen und rein symptomatisch behandeln. Zudem wird durch die starke Pharmaindustrie in Deutschland die Eigenverantwortlichkeit für den Körper abgenommen. Eine vollwertige, vegane Ernährung, Sport und Bewegung sowie Achtsamkeit im Umgang miteinander könnten nach meiner Meinung viele Medikamente ersetzen.“

Frage: Lassen sich die im Studium vermittelten Erkenntnisse als Fachkosmetikerin einsetzen?

Katrin Udema: „Viele vergessen, dass die Haut funktionell das vielseitigste Organ des menschlichen Körpers ist. Wenn wir Hautprobleme haben oder unsere Haut bis ins hohe Alter gesund erhalten möchten, ist es wichtig, dieses Organ ganzheitlich zu betrachten. Meine Kunden und Kundinnen werden von mir intensiv über Körperpflegeprodukte und deren Inhaltsstoffe aufgeklärt, die Behandlungen individuell und oft in Absprache mit einer Ernährungsberaterin und einer Heilpraktikerin durchgeführt. Ich arbeite dabei nach dem Prinzip der Korneotherapie, wobei die Haut bei ihrer Entgiftung unterstützt, sowie die Hautbarriere gestärkt wirkt. Die Ergebnisse sind verblüffend und ganz ohne Spritze oder Verletzungen, die leider oft Grundlage des heutigen Anti-Aging-Wahns sind. Steigen meine Kundinnen auf eine vegane Ernährung um, ist das sehr schnell sichtbar, die Haut wird reiner und strahlender.“

Frage: Sie machen sich für die Straßenhunde in Rumänien stark. Wie genau sieht Ihr Engagement aus?

Mehr unter www.prodogromania.de

Katrin Udema: „Wir haben selbst einen Hund vom Tierschutzverein ProDogRomania e.V., der vor zwei Jahren zu uns kam. Ich war beeindruckt über die Professionalität des Vereins und habe mich dann mit der Problematik der Straßenhunde vor Ort beschäftigt. Neben dem Aufstellen einer Spendendose in meinem Kosmetikstudio habe ich mich entschlossen, dem Verein bei der Vermittlung von Hunden nach Deutschland zu helfen. Allerdings ist die Arbeit vor Ort in Rumänien genauso wichtig. Nachhaltige Kastrationsaktionen und die stetige Verbesserung der Tierheimbedingungen sollen die Probleme im Land verbessern. Bei Besuchen in Rumänien werden Hunde für die Galerie erfasst und für die Transporte vorbereitet, Reparaturarbeiten durchgeführt und die medizinischen Bedingungen im Shelter (Anm. d. Red.: Auffangstation) verbessert, sowie Gespräche mit dortigen Tierschützern abgehalten. Neben Geldspenden ist das für mich in meiner Freizeit eine wunderbar aktive Möglichkeit, Tieren zu helfen.“

Frage: Der Weinanbau spielt bei Ihnen in Rheinland-Pfalz eine wichtige Rolle. Wie beurteilen Sie den dabei stattfindenden Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln? Spielt das Thema in der Öffentlichkeit eine Rolle und gibt es bei Ihnen auch Biobetriebe?
Katrin Udema: „Das Thema Bio im Weinanbau spielt eine immer größer werdende Rolle. Wir haben im Ort einen sehr guten Biowinzer, in dessen Weinbergen nicht nur Reben, sondern auch wilder Knoblauch, Kamille und wilde Möhren wachsen. Ein schönes Beispiel dafür, dass erfolgreicher Weinbau auch ohne Glyphosat funktionieren kann. Weinbergsböden sind nicht vermehrbar, jede Generation nutzt ihn nur eine gewisse Zeit und hat die Pflicht, ihn gesund zu halten, damit auch die Kinder und Kindeskinder davon leben können. Mich stimmt es immer wieder traurig, wenn ich im Frühjahr die braunen Schneisen der Traktoren sehe, die ihre Unkrautvernichtungsmittel ausbringen.“

Frage: Was sind Ihre nächsten Ziele?

Katrin Udema: „Da ich als zweite Beigeordnete auch einen eigenen Geschäftsbereich habe, ist es mir ein großes Anliegen, möglichst viele Projekte für unsere Bürger umsetzen zu können. Wir sind ein kleiner Ort und es ist wichtig, zukunftsträchtige Weichen zu setzen. Ich freue mich im Frühjahr auf einen Besuch unseres Tierheims in Bucov und hoffe, dass wir noch viele glückliche Fellnasen vermitteln können. Kommendes Jahr möchte ich mein Naturkosmetikstudio ausbauen um für meine Kunden und Kundinnen ein noch größeres, entspannendes sowie professionelles Ambiente anbieten zu können. Die Aufklärung über gesunde, ökologische sowie tierversuchsfreie Kosmetik wird immer eines meiner Hauptziele bleiben.“


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