Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) wie gewohnt Lobbyarbeit für die Tierqualindustrie betreibt und die tägliche Portion Kuhmilch empfiehlt, halten Wissenschaftler dagegen: Die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken, steigt beim Konsum von einer Tasse Kuhmilch pro Tag um 50 %. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Loma Linda Universität in Kalifornien, die im Zeitraum von 8 Jahren mit 52.795 Personen durchgeführt wurde. Insgesamt bekamen 1027 Frauen während des Untersuchungszeitraumes Brustkrebs. Klar ist damit einmal mehr, dass eines der ungesündesten Nahrungsmittel die Kuhmilch ist. Nicht verwunderlich, dass immer mehr Verbraucher*innen fürs Müsli oder den Kaffee, oder auch bei Joghurt auf pflanzliche Produkte umsteigen.
Einer der größeren Produzenten ist Alpro, der sich unseren Fragen stellte. Da deren Produkte jedoch größtenteils nicht in Bioqualität angeboten und in Plastik abgepackt werden, die V-Partei³ sich aber neben Nachhaltigkeit vor allem auch für gesunde Lebensmittel stark macht, sind unsere Fragen entsprechend kritisch.
(Anm. d. Red.: Markennennung unbezahlt)
V-Partei³: Weshalb bieten Sie nicht alle Ihre Produkte in Bioqualität an?
Alpro: „Aufgrund der strengen Vorgaben für Bioprodukte ist es untersagt, Bioprodukte mit Calcium oder Vitaminen anzureichern. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht besteht für uns jedoch durchaus die Notwendigkeit, unsere Produkte mit Calcium und Vitaminen anzubieten und so sicher zu stellen, dass unsere Verbraucher mit den bestmöglichen Nährstoffen versorgt werden. Gern empfehlen wir Ihnen unsere Bio Marke Provamel.“
V-Partei³: Lassen sich in Ihren konventionellen Produkten Rückstände von Glyphosat oder anderen Pflanzenschutzmitteln finden? Können Sie uns zu dieser Frage bitte Produktanalysen übermitteln?
Alpro: „Lebensmittelsicherheit und die Kundenzufriedenheit stehen bei Alpro an erster Stelle. Alpro unterhält deshalb ein eigenes Qualitätssicherungszentrum um die Produktionssicherheit und – qualität zu gewährleisten. Wir garantieren während des gesamten Produktionsprozesses die vollständige Rückverfolgbarkeit unserer Zutaten. Durch ein lückenloses Kontrollsystem, das weit über die erforderlichen Industriestandards hinausgeht und von der Auswahl des Saatgutes bis zum Endprodukt reicht, sorgen wir so für höchste Qualitätsstandards. Im Rahmen unserer Qualitätskontrollen, die durch unabhängige Labore getätigt werden, werden die Produkte unter anderem auch auf das Vorhandensein von Pestiziden untersucht. Wir können Ihnen versichern, dass in eben diesen Analysen keine Rückstände von Pestiziden, einschließlich Glyphosat, nachgewiesen werden kann.“
(Anm. d. Red.: Produktanalysen wurden uns nicht zur Verfügung gestellt)
V-Partei³: Aus welchen Anbauländern stammen die von Ihnen eingesetzten Pflanzenprodukte (Soja, Hafer, Mandel etc.)?
Alpro: „Soja: 60 % der von uns verwendeten Sojabohnen stammt aus Europa und wir arbeiten mit Hochdruck daran, diesen Anteil in den kommenden Jahren auszubauen. Der Hauptanteil unserer Europäischen Sojabohnen stammt aus Frankreich – hier haben wir sogar in einigen Regionen die Kultivierung von Sojapflanzen wiedereingeführt. Die anderen 40 % unserer Sojabohnen stammen aus Kanada.
Hafer: Unser Hafer stammt aus Nord- und Westeuropa (Frankreich, Finnland, England, Deutschland, Schweden, Irland und Dänemark.
Mandeln: Wir verwenden ausschließlich Mandeln aus Europa (Mittelmeerraum)
Kokosnuss: Unsere Kokosnüsse beziehen wir aus Südostasien (Indonesien und Sri Lanka)
Reis: Wir verwenden ausschließlich Reis aus Europa.
Haselnuss: Wir verwenden ausschließlich Haselnüsse aus Europa.
Cashew: Unsere Cashews beziehen wir aus Vietnam.“
V-Partei³: Berücksichtigen Sie soziale Gesichtspunkte beim Bezug dieser Produkte (Lohn, Gesundheit etc.)?
Alpro: „Jeder Lieferant wird aufgefordert, sich gegenüber unserer Ethik-Charta zu verpflichten, die auf dem UN Global Compact basiert. Diese Ethik-Charta basiert auf dem UN Global Compact und seinen 10 Prinzipien mit Bezug auf: die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation über Grundlegende Rechte und Pflichten bei der Arbeit, die Rio-Erklärung über Umwelt und Entwicklung und das Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption. Bei unseren regelmäßigen Besuchen zur Qualitätssicherung bei diesen Lieferanten werden die Grundsätze der Ethik-Charta überprüft.“
V-Partei³: was sind die Hintergründe, weshalb es Ihre Produkte nicht in mutmaßlich nachhaltigeren Verpackungen (z. B. in Glas) gibt? Werden hierzu vielleicht entsprechende politische Rahmenbedingungen benötigt?
Alpro: „Wenn man über nachhaltige Verpackungen nachdenkt, denken viele Menschen als erstes an Glas. Es kann wiederverwendet oder vollständig recycelt werden, ist ein inertes Material und scheint nicht schädlich für die Umwelt zu sein. Die Lebenszyklusanalyse macht jedoch deutlich, dass die Verwendung von Glas auch bedeutsame Nachteile hat:
o Die initiale Glasherstellung ist sehr energieintensiv und verbraucht nicht-erneuerbare Ressourcen.
o Glasverpackungen benötigen mehr Material und sind im Vergleich zu ihren Alternativen sehr schwer: Der Transport von Glas ist sehr ineffizient.
o Das Glasrecycling ist aufgrund des Einflusses des Gewichts auf den Transport und die hohe Schmelztemperatur von Glas energieintensiv.
o Die Reinigung von wiederverwendbarem Glas verbraucht große Mengen Wasser und Chemikalien und auch hier hat das Gewicht einen großen Einfluss auf den Energieverbrauch beim Transport.
Auch wenn Glasflaschen einige sehr umweltfreundliche Eigenschaften aufweisen, sind die negativen Auswirkungen auf die Kohlenstoffemissionen und die Ressourceneffizienz so groß, dass wir den Einsatz von Glas nicht mit unserer Vision einer nachhaltigen Verpackungs- und CSR-Politik in Einklang bringen können. (CSR ist die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft.) Außerdem benötigen unsere pflanzlichen Drinks einen Lichtschutz, um die Qualität während der Haltbarkeitsdauer zu garantieren. Glas ist transparent, deshalb könnte es negative Effekte auf die Qualität unserer Produkte haben.
Für alle unsere Verpackungen bemühen wir uns, die optimale Lösung für den Planeten und die Menschen zu finden. Alpro verpflichtet sich, die Sicherheit unserer Verpackungen zu gewährleisten und gleichzeitig die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und den Komfort für Verbraucher zu maximieren.
Um die hohen Qualitätsstandards unserer Produkte bis zum Ende der Haltbarkeit aufrechtzuerhalten, verfolgt und bewertet Alpro die technischen Entwicklungen in Bezug auf nachhaltige Verpackungslösungen für unsere Produkte genau.
Heute gibt es keine einzige Verpackungslösung, die alle funktionalen, technischen und ökologischen Kriterien vollständig erfüllt. Wir investieren in verschiedene Verbesserungen und neue Technologien, um sie ständig zu verbessern, was in Zukunft zu weiteren Optimierungen führen kann.“
Schlussbemerkung V-Partei³: Hier findet sich ein Vergleichstest veganer Milchersatzprodukte . Biohafermilch lässt sich auch selber produzieren, für eines der möglichen Rezepte hier klicken.
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