Im Donauwörther Restaurant Taj Mahal trafen sich die Delegierten der V-Partei³ des Stimmkreises Donau-Ries zur Nominierungsversammlung für die Landtags- und Bezirkstagswahl Bayern. Und sie trafen mit Tanja Kretzschmar eine einstimmige Wahl.

Durch Tanja Kretzschmar erhält die Donau-Rieser Politik ein neues Gesicht. Der 39-jährigen geht’s vor allem um Inhalte, die andere Mitbewerber nicht auf dem Schirm haben. Und die gibt´s aus Sicht der Veganerin reichlich.

Tanja Kretzschmar aus Donauwörth wagt sich auf die politische Bühne

Ihr kommt das Thema Verantwortung in Sachen Ernährung politisch viel zu kurz. Die Donauwörtherin war selbst schon einmal davon betroffen, als aus dem Wasserhahn gechlortes Wasser kam, das man abkochen musste. „Die Ursache – nämlich meistens verunreinigtes Grundwasser, wird landauf, landab nach wie vor ignoriert. Dabei ist es die Massentierhaltung, die hier ihre Finger im Spiel hat“, zeigt sie auf, wo man die Hebel ansetzen muss, wenn man Verantwortung in der Politik wirklich ernst nehmen will.

Für einen Großteil der täglichen Essen ist die öffentliche Hand verantwortlich und kann darüber auch die Produktion in der Landwirtschaft steuern. „Politisch erwarte ich klare Vorgaben. Etwa, dass es in einem Krankenhaus gesunde, pflanzlich-vollwertige Kost gibt und nicht geschnetzelte Pute, die wenige Wochen vor dem Schlachten noch Antibiotika bekommen hat“, spielt sie auf das Essensangebot der Donau-Ries Kliniken in Nördlingen, Donauwörth und Oettingen und den Senioren- und Pflegeeinrichtungen im Landkreis an, das vor allem eines ist: billig.

„Gesundheit für Mensch und Umwelt geht am einfachsten mit einer Ernährungswende. Leider ist diese Erkenntnis als politische Forderung für die anderen Mitbewerber unpopulär. Aber dafür gibts nun ja mich“, macht Tanja Kretzschmar ihre mutige Position  klar.

Am Herzen liegen ihr auch die Tierheime. „Hier braucht es eine stärkere Unterstützung der öffentlichen Hand. Futter, Tierärzte und Personal sind teuer, Tierschutz muss uns aber auch was wert sein“,  so die Donauwörtherin, die auch immer wieder selbst Tiere bei sich zu Hause aufnimmt, die sonst niemand möchte. Darüber hinaus muss aus ihrer Sicht gewährleistet werden,  die Kastrationspflicht entsprechend umzusetzen.

Für ein weiteres Tabuthema macht sich Tanja Kretzschmar stark. Sie fordert, dass die Würde und Lebensqualität in Alten- und Pflegeeinrichtungen verbessert werden muss. „Gerade in den letzten beiden Jahren sind viele Menschen in diesen Einrichtungen noch einsamer gestorben, also das oftmals eh schon der Fall ist. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass es nicht gestattet ist, in Pflege- und Altenheimeinrichtungen seine Haustiere mitzubringen. Tierische Mitbewohner erfüllen eine soziale Funktion, sie füllen Räume mit Leben und halten Menschen aktiv, da sie dadurch eine Aufgabe haben. Für die entsprechende Rahmenbedingungen muss verantwortungsvolle Politik in der Lage sein“, macht sie ihre Agenda deutlich.

Auch  zum ÖPNV hat sie eine klare Meinung, vor allem, da sie beruflich als Fahrdienstleiter fungiert: „Eine Verkehrswende kann nur mit einem attraktiven Angebot beim ÖPNV gelingen. Dies umfasst eine Takterhöhung und eine Preisreduzierung. Das muss uns die Zukunft wert sein“.


 

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