Mit einem offenen Brief an den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter formuliert der Landesvorstand Bayern die Notwendigkeit, ab dem nächsten Oktoberfest das „Reinheitsgebot“ neu zu definieren und dahingehend zu erweitern, die kulinarischen Speisen wie das Bier ebenfalls auf rein pflanzlicher Basis anzubieten. 🌱
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Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Reiter,
nach der Wiesn 2022 ist vor der Wiesn 2023. Derweil werden immer mehr Regenwaldflächen zu „Wiesen“. Die Rodungen z. B. im Amazonas erfolgen, um immer mehr Anbauflächen, vor allem für Soja zu gewinnen. Geschrotet landet das dann in den Trögen der Rinder, Schweine, Puten und Hühner. Europa ist drittgrößter Abnehmer dieses Eiweißfutters für die Massentierhaltung. Jedes Brathähnchen auf der Wiesn facht diese Feuer an. Flankiert wird dieser Missstand durch eine miserable EU-Agrar- und Außenpolitik. Die Folgen auf unser Ökosystem sind verheerend, denn wenn der Urwald u. a. als CO2-Speicher nicht mehr funktioniert, dann war ́s das mit den Bemühungen der Klimaschutzpolitik, weltweit!
Als Entscheidungsträger der Stadt München haben Sie jetzt die Chance, mit den Möglichkeiten einer Kommune zur nächsten Wiesn überregionale Verantwortung zu demonstrieren. Global denken und lokal handeln lautet die Devise für uns als Politiker! Wir regen daher ernsthaft an, als Verantwortlicher der Stadt München dringend darauf hinzuwirken, dass bereits ab dem Oktoberfest 2023 keine Schnitzel, Steaks, Würste etc. tierischen Ursprungsangeboten werden! Sie können das über die Ausschreibung und den Verträgen steuern. Das Rauchen im Bierzelt vermisst schließlich auch niemand mehr.
Es gibt unglaublich viele leckere Möglichkeiten in der pflanzlich-vollwertigen Küche, die auch absolut wiesntauglich sind:
Schwammerl mit Knödel, Spaghetti mit veganer Bolognese, veganer Burger mit Pommes, Riesenbreze mit veganem Obazda und Rettich, vegane Schupfnudeln mit Sauerkraut, vegane Käsespätzle mit Röstzwiebel, panierten Chasewbert mit Kartoffelsalat, Erbsenschnitzel mit Knödel oder Pommes, Rahm-Curry mit Reis, Tempeh-Rouladen mit veganen Spätzle oder Gemüse, vegane Bosna mit Country-Potatoes und Krautsalat, vegane Rahmfleckerl, vegane Bratwürstel im Semmel, etc.
Bereits in diesem Jahr feierte mit großem Erfolg die vegane Weißwurst auf dem Oktoberfest ihre Premiere. Gerade weil z. B. die Staatsministerin für Ernährung und Landwirtschaft Michaela Kaniber (CSU) weiter an Produkten aus der Massentierhaltung festhalten möchte (sie ekelte sich vor der pflanzlichen Weißwurst, die sich nicht in einem tierischen Kotkanal befindet), sollten Sie als Oberbürgermeister der Stadt München mutig und innovativ vorangehen, und beim Essen wie bereits beim Bier künftig auf pflanzliche Rohstoffe setzen. Wir gehen davon aus, dass Ihnen ebenfalls die Gesundheit der Gesellschaft, des Klimas und der Tiere am Herzen liegt. Insoweit hoffen wir, dass dieser offene Brief lediglich die Initialzündung darstellt, die notwendigen Veränderungen auf parteiübergreifende Unterstützung im Münchner Stadtrat stoßen und München somit ein Leuchtturm bei der verantwortungsvollen Veränderung wird, denn:
- a) Die industrielle Tierhaltung hat einen maßgeblichen Anteil beim Klimawandel. Tierische Produkte haben eine deutlich schlechtere Klimabilanz. Pro Jahr und Person lassen sich bei einer pflanzlich-vollwertigen Ernährung ca. 2 Tonnen Treibhausgase einsparen! Das ist mehr als die erwünschten Resultate aller anderen umsetzbaren Maßnahmen, die politisch diskutiert werden. Sie können den Raubbau an den Regenwäldern mit verantwortungsvollen kommunalen Entscheidungen missbilligen. Brasiliens Regenwald weicht u. a. für genverändertes Soja als Eiweißfutter für die Massentierhaltung (u. a. Hühner, Puten und Schweine) und damit auch für das Münchner Oktoberfest in der aktuellen Form.
- b) Die Produktion von einem Kilo Fleisch verbraucht ein Vielfaches an Getreide. 58 Prozent aller landwirtschaftlichen Flächen werden für Tierfutter verwendet. Gleichzeitig leiden über 800 Millionen Menschen weltweit an Hungersnot. Der Klimawandel nimmt schon jetzt Einfluss auf die Getreideerntemengen, was die Nahrungsmittelkonkurrenz in Bezug zur steigenden Weltbevölkerung verstärkt. Der Krieg in der Ukraine zeigt die Ressourcenknappheit auf.
- c) Die industrielle Nutztierhaltung ist der ideale Nährboden für Krankheitserreger. Jährlich erleiden in Deutschland über 30.000 Personen Infektionen mit lebensgefährlichen multiresistenten Keimen. Antibiotika in der Massentierhaltung ist eines der größten Gesundheitsrisiken unserer Zeit, da dieses wichtigste Notfallmedikament dadurch wirkungslos wird. Erwähnt werden sollte auch der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Tieren und epidemischen Zoonosen (SARS-1, MERS, SARS-2, Vogelgrippe, Ebola).
- d) Pflanzliche Lebensmittel in Bioqualität sind gesünder in allen Lebenslagen.
Probieren Sie diese Lebensmittel doch vorher auch gerne mal selbst. In München gibt es bereits eine Auswahl davon z.B. bei den verschiedenen veganen Restaurants. Den pflanzlichen Ursprung bei einer veganen Currywurst merkt „keine Sau…“.
Für weitere Tipps in Sachen pflanzlich-vollwertiger Kost oder zur Aufklärung von Missverständnissen (z.B. das genfreie Soja für das vegane Schnitzel kommt aus Deutschland oder Österreich und nicht wie das genveränderte Tierfutter aus Südamerika) steht Ihnen der Landesvorstand Bayern der veganen V-Partei³ gerne zur Verfügung.
Vielen Dank für Ihr Bemühen!
Mit freundlichen Grüßen
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Landesvorstand Bayern der V-Partei³