Viel beachtet fand zum sechsten Mal live der vegan-politische Aschermittwoch in Niederbayern statt. Organisator Johannes Kiermaier begrüßte dieses Mal aus Deggendorf. Höhepunkt war eine kabarettistische Einlage mit „Cem Özdemir“. Die Moderation übernahm Angelika Selbmann, bayerische Landesvorsitzende der veganen Partei. Zum Essen gab es vegane indische Köstlichkeiten.
Eröffnet und begleitet wurde der Abend von der Musikgruppe „Max + Steffi“ (aus Salzweg b. Passau bzw. Fürsteneck) , die für gute Stimmung sorgte.
Johannes Kiermaier nahm zu Beginn die Gäste mit auf eine Zeitreise der veganen Entwicklung in Niederbayern und war stolz, dass der erste veganpolitische Aschermittwoch 2016 in Straubing die Gründung der V-Partei³ nachweislich beschleunigte. Er verwies auch auf den Beginn der Veggie-Day-Kampagne in der Stadt Deggendorf von vor 12 Jahren.
Die Lacher auf seiner Seite hatte Stefan Walz, der zunächst in seiner Paraderolle „Gerd Ferz“ auftrat. Dieser hatte seine Probleme damit, dass die Insekten auf der neu angebotenen Pizza schon tot seien, da „bleibe ich lieber bei der Salami-Pizza“, gab er dem Pizzabestellservice telefonisch zur Kenntnis.
Politisch ernster wurde es dann bei der Rede von Angelika Selbmann. Sie zeigte auf, weshalb eine vegane Ernährung nachhaltiger ist und daher eine stärkere staatliche Förderung bedarf. Simon Klopstock vom Bezirksvorstand Oberbayern machte deutlich, weshalb auch die Bildungspolitik eine wichtige Rolle bei der Ernährung spielt. Dann nämlich, wenn die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die fleischlastige Ernährungsempfehlung im Lehrplan der Schulen verpflichtend erhalten will.
Mit seiner gelungenen Parodie „Cem Özdemir“ zeigte Stefan Walz ein weiteres Mal seine Fähigkeiten. Er versuchte, dem niederbayerischen „Kürbisbauer Kiermaier“ per Telefon einen Weg aufzuzeigen, wie dieser für das angedachte neue Gewächshaus doch noch eine staatliche Förderung erhalten könnte. Indem dieser dort einfach Schweine züchte und auf Antibiotika verzichte, gäbe es dann sogar noch ein Tierwohllabel. Womit der vegane Kürbisbauer natürlich hörbar irritiert nicht viel anfangen konnte, was die Lachmuskeln der Zuschauer strapazierte.
Bezug auf die Passauer Rede von Markus Söder nahm dann der Bundesvorsitzende Roland Wegner. „Wenn Markus Söder es sich nicht vorstellen kann, „einen Kindergeburtstag mit Brokkoli und Karotten zum Erfolg zu führen“, fehlt ihm das, was man in der Politik heutzutage benötigt, nämlich Verantwortung und kreative Visionen“ derbleckte der Parteigründer, um dann gleich auf seinen Lieblingsgegner, die Grünen umzuschwenken. Diese seien nämlich bei Kritik am Veganismus der falsche Adressat, da es seines Wissens in deren Kabinett oder Vorstand gar keine Veganer gäbe. „Markus Söder, da du dich ja immer wieder über Veganer lustig machen willst und ein Feindbild suchst, dann sprich zu uns, zur weltweit ersten veganen Partei, und nicht zu den Grünen, diese Aufmerksamkeit haben die weder inhaltlich noch personell verdient“, sprach er den Ministerpräsidenten im Fernduell persönlich an. Wegner führte mit verschiedenen aktuellen Beispielen aus, dass nur noch die V-Partei³ eine Friedens- und Umweltschutzpartei sei und weshalb enttäuschte Grünen-Wähler sich künftig der V-Partei³ zuwenden sollten.
Abgerundet wurde der gelungene Abend damit, dass Johannes Kiermaier von der Landesvorsitzenden Constanze Beck ein Sprossenglas als Geschenk überreicht bekam und dieser somit doch noch zu seiner Förderung eines Gewächshauses kam. „Subventioniert zu 100 % von der V-Partei³“.
Bilder: Nadine Schopf
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