Statement des Landesverbands Bayern der V-Partei³
Corona als Symptom der Tierausbeutung und Überlegungen zu den Infektionsschutzmaßnahmen
„Plexiglas aufstellen, Abstand zwischen den Tischen, Maskenpflicht für Kellner, Gästezahl halbieren und Kontaktdaten aufnehmen. Fertig? Dann könnt ihr jetzt schließen!“ Diese und ähnliche Karikaturen mit Bildern von bekannten Politiker*innen wurden in den letzten Tagen häufig über soziale Netzwerke versendet. Grund ist der neue „Lockdown Light“ mit Maßnahmen, die für viele widersprüchlich und wenig logisch zu begründen sind. Kosmetikstudios, Massage und Fußpflege wurden geschlossen mit der Begründung, der Mindestabstand könne nicht eingehalten werden. Die Gastronomie und Kultureinrichtungen wie Theater werden trotz strengster Auflagen und Nachverfolgbarkeit von Kontakten geschlossen. Fitnessstudios rüsteten nach mit teuren Lüftungsanlagen und investierten in Hygienekonzepte. In den Klassenzimmern hat man es leider versäumt, entsprechende Vorrichtungen zu installieren, sodass die Schüler regelmäßig in eiskalter Zugluft sitzen müssen. Die psychischen Belastungen, welchen die meisten durch Trennungen und Einsamkeit ausgesetzt sind, können für die Betroffenen sehr schlimm sein. Und die Maßnahmen betreffen fast jeden Menschen. Die finanziellen Einbußen der Betroffenen in Gastronomie, Kunst und anderen selbstständigen Betrieben sind immens, staatliche Entschädigungen sehr selektiv und an strenge Bedingungen geknüpft. Es sind Menschen, die in Hygienekonzepte investiert haben. Menschen, die ihre Familie ernähren müssen. Menschen, die Angehörige oder Haustiere versorgen müssen. Sie alle bangen um ihre Existenz.
Auf der anderen Seite hat die Regierung die Verpflichtung, uns Bürger*innen vor der gesundheitlichen Bedrohung eines sich pandemisch ausbreitenden Virus zu schützen. Es sind bereits über 1 Million Menschen weltweit trotz der Maßnahmen an oder mit Covid-19 gestorben. Wir betrauern jeden Menschen, der in dieser Pandemie sein Leben lassen muss. Viele mit durchstandener Infektion brauchen lange, um sich ganz zu erholen. Wir verstehen die politische Schwierigkeit, einen Mittelweg zu finden zwischen dem Schutz vor dem Virus und dem Bewahren der Grundrechte und der wirtschaftlichen Existenz jedes einzelnen Individuums.
Umso wichtiger ist es, dass die Menschen verstehen, warum bestimmte Maßnahmen ergriffen werden. Alle Entscheidungen, bei denen es möglich ist, müssen durch das Parlament diskutiert und bestätigt werden. Der Presse obliegt die Aufgabe, die Entscheidungen differenziert darzustellen und in der Bevölkerung zu verbreiten. Dabei sollen Kontroversen sinnvoll thematisiert werden. Unsere Gerichte müssen die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen überprüfen, ebenso wie die Polizei die Einhaltung der Gesetze. Die Regierung muss Hilfsprogramme auflegen, welche betroffene Menschen unkompliziert erreicht aber gleichzeitig Missbrauch verhindern. Das bedingungslose Grundeinkommen würde hier viel helfen! Und an die Bevölkerung appellieren wir, ihren Teil durch Besonnenheit und Rücksichtnahme beizutragen. Wir wollen mehr auf die Menschen um uns achten, Hilfe anbieten und uns sensibilisieren. Wenn sich jemand nicht mehr meldet, sich zurückzieht oder wir das Gefühl haben, es gehe ihm*ihr nicht gut, bieten wir Hilfe an. Auch professionelle Hilfe. Es gibt Krisennummern und psychologische Unterstützungsangebote (z.B. https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/wo-finde-ich-hilfe/krisendienste-und-beratungsstellen). Manch kleine Maßnahme kann, wenn sie von allen umgesetzt wird, große Auswirkungen haben. Das gilt nicht nur beim Weitergeben einer Telefonnummer oder der AHA-Regel.
Wenn es darum geht zu verhindern, dass wir bald von der nächsten Pandemie betroffen werden, können wir auch bereits jetzt unseren Beitrag leisten! Die Massentierhaltung, die Vernichtung natürlichen Lebensraums von Tieren und andere Eingriffe des Menschen in die Natur sind mit eine Ursache für Pandemien. Der Mensch selbst ist der Verantwortliche für Ausnahmezustände. Die Politik ist hier in der Verantwortung: das Pariser Abkommen muss eingehalten werden! Agrarsubventionen müssen nach ökologischer Verträglichkeit verteilt werden! Schluss mit der Tierhaltung! Landwirt*innen, die aussteigen möchten, müssen unterstützt werden (siehe Niederlande). Wir müssen raus aus der Spirale aus wirtschaftlichem Wachstum auf Kosten der Natur und der Zukunft. Und wir Bürger*innen haben die Macht! Als Verbraucher*innen; wenn immer mehr von uns nachhaltige, vegane Produkte kaufen, wird die Wirtschaft sich umstellen. Als Wähler*innen; indem wir eine Partei wählen, welche eine gesunde Zukunft durch Veränderung und Verantwortung will: Die V-Partei³.