Santorin – eine malerische griechische Insel, doch die „touristische Attraktion“ (wir nennen es Missbrauch) des sogenannten Eselrittes über die steilen 587 Stufen hoch nach Fira ist leider noch immer Realität. Die V-Partei³ hat schockierende Tierschutzverstöße dokumentiert und nun auch bei der griechischen Polizei zur Anzeige gebracht.
Täglich machen mehrere Kreuzfahrtschiffe im Hafen vor Santorin Halt, um tausenden Touristen die Möglichkeit zu geben, vor allem die beiden Orte Oia und Fira zu besuchen. Doch zunächst gilt es 220 Höhenmeter zu überwinden. Dafür gibt es drei Möglichkeiten. Zu Fuß über 587 Treppenstufen (Länge: ca. 1,5 Km), per Gondel oder gegen die Bezahlung von 10 Euro auf dem Rücken von Maultieren.
Maultiere stammen aus einer Kreuzung zwischen einem Eselhengst und einer Pferdestute. Sie gelten als gutmütig und eignen sich daher leider zur Ausnutzung gerade in schwierigen Situationen. Genau das führt sie auf der griechischen Insel Santorin als Lasttiere zu einem Leben voller Zwang, Schmerzen und Entbehrungen. Obwohl eine moderne Gondel („Cable Car“) diese Tierausbeutung vor Ort längst entbehrlich macht, gibt es eine Lobby, die die Abschaffung der Tierquälerei bisher verhindern konnte.
Doch auch in Griechenland gibt es gesetzliche Grundlagen, die Tieren einen gewissen Schutz bieten sollen.
Im September 2024 wurde nun von der V-Partei³ dokumentiert, dass die Maultiere keinen Schutz erhalten, sondern aufs Übelste gequält werden. Bei Temperaturen von 30 – 40 Grad erhalten die Tiere nach einem anstrengenden Transport nach Fira weder Futter noch Wasser. Oben angekommen, werden sie an kurzer Schnur angebunden, um sich nicht hinlegen zu können.
Wasser gibt es nur über zwei Kübel, die unten am Hafen zur Verfügung stehen und nur über sehr langes Warten zugänglich sind. Gefüttert werden die Tiere tagsüber offensichtlich nicht, um die Ausscheidungen auf den Treppen in Grenzen zu halten. Eine natürliche Nahrungsaufnahme ist auf der Steintreppe ohnehin unmöglich. Auf eben jenen Stufen verbringen die Tiere (wenn sie es überleben) die Touristensaison zwischen Februar und November Tag und Nacht, Ställe oder Erholungsflächen sind vor Ort offenbar nicht vorgesehen, wie Aussagen einiger Ortskundiger bestätigen.
Dokumentiert wurde neben körperlicher Gewalt mit Peitschenschlägen auch blutende und entzündende Wunden am Bauch der Tiere. Diese entstehen durch die bergauf und bergab verstärkte Reibung der mit Seilen oder Plastikschläuchen festgezurrten Sättel. Bei einigen Tieren sind die Schläuche schon fast mit der Haut verwachsen, sodass der Eindruck entsteht, dass ein Absatteln über einen sehr langen Zeitraum nicht stattfindet. Narben am Bauchgewebe belegen, dass diese Art von Verletzung bei allen Tieren vorkommen, die über eine längere Zeit Touristen schleppen müssen.
Es ist höchste Zeit, diese Tierquälerei zu beenden. Die Ausnutzung der Tiere hat keinen Platz in einem modernen und nachhaltigen Tourismus. Wir appellieren an alle Besucher von Santorini, die Maultiere nicht als Transportmittel in Anspruch zu nehmen!
Die europäische Agrarpolitik darf die Züchtung von Maultieren (Kreuzung zwischen Pferd und Esel) auch nicht indirekt mit Steuergeldern fördern. Der Einsatz von Eseln / Maultieren auf Santorin als Transportmittel muss dringend verboten werden!
Aufnahmen vom 17.09.2024
Aufnahmen vom 21.09.2024
Tierrechtsbewegung stärken, Mitglied werden
Unser Beitrag zur Meinungsbildung macht zwar große Freude, ist aber meist auch mit finanziellen Ausgaben verbunden. Mit einer Spende, die bis zu 50 Prozent von der Steuerschuld abgezogen wird, kannst DU unsere Aktivitäten direkt unterstützen. Hier geht´s zum Spenden-Onlineportal.