Sehr geehrter Herr DFB-Präsident Bernd Neuendorf,
mit der Fußball-Europameisterschaft 2024 steht ein wichtiges Sportereignis vor der Tür. Europa zu Gast bei Freunden und noch besser, Europa zu Gast bei vorbildlichen und verantwortungsvollen Freunden wäre ein gutes Motto.
Sicher haben Sie und das EM-Organisationsteam „EURO 2024 GmbH“ sich viele Gedanken gemacht, wie die gesellschaftlich immer wichtiger werdenden Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden können. Die bisherigen Ansätze Ihrer Turnierorganisation finden wir grundsätzlich interessant, aber noch nicht ausreichend gut genug.
Wir haben daher einen Vorschlag, der ziemlich einfach und ziemlich günstig umgesetzt werden kann und DER Unterschied zu allen anderen Großereignissen sein kann:
Eine rein VEGANE Fußball-Europameisterschaft in Deutschland
Die Idee dahinter hat mehrere Begründungen, auf die Sie dann in Ihrer Kampagne aufmerksam machen können:
1. Immer noch werden Regenwaldflächen zu „Fußballfeldern“.Um Anbauflächen vor allem für Soja zu gewinnen, werden circa drei Fußballfelder Regenwaldfläche pro Minute gerodet. Geschrotet landet das dann in den Trögen der Rinder, Schweine, Puten und Hühner. Europa ist drittgrößter Abnehmer dieses Eiweißfutters für die Massentierhaltung. Jede tierische Bratwurst in einem der EM-Fußballstadien facht dieses Feuer an. Flankiert wird dieser Missstand durch eine miserable EU-Agrar- und Außenpolitik. Die Folgen auf unser Ökosystem sind verheerend, denn wenn der Urwald u. a. als CO2-Speicher nicht mehr funktioniert, dann war ́s das mit den Bemühungen der Klimaschutzpolitik, weltweit! Die industrielle Tierhaltung hat einen maßgeblichen Anteil am Klimawandel. Tierische Produkte haben eine deutlich schlechtere Klimabilanz als pflanzliche. Pro Jahr und Person lassen sich bei einer pflanzlich-vollwertigen Ernährung ca. 2 Tonnen Treibhausgase einsparen! Das ist mehr als die erwünschten Resultate aller anderen umsetzbaren Maßnahmen, die politisch diskutiert werden. Sie können den Raubbau an den Regenwäldern mit verantwortungsvollen Entscheidungen missbilligen. Brasiliens Regenwald weicht u. a. für genverändertes Soja als Eiweißfutter für die Massentierhaltung (u. a. Hühner, Puten und Schweine) und damit z.B. auch für Fußballstadien mit ihrem aktuellen Angebot.
2. Die Produktion von einem Kilo Fleisch verbraucht ein Vielfaches an Getreide. 58 Prozent aller landwirtschaftlichen Flächen werden für Tierfutter verwendet. Gleichzeitig Menschen weltweit an Hungersnot. Der Klimawandel nimmt schon jetzt Einfluss auf die Getreideerntemengen, was die Nahrungsmittelkonkurrenz in Bezug zur steigenden Weltbevölkerung verstärkt.
3. Die industrielle Nutztierhaltung ist der ideale Nährboden für Krankheitserreger. Jährlich erleiden in Deutschland über 30.000 Personen Infektionen mit lebensgefährlichen multiresistenten Keimen. Antibiotika in der Massentierhaltung sind eines der größten Gesundheitsrisiken unserer Zeit, da diese wichtigsten Notfallmedikamente dadurch wirkungslos werden. Erwähnt werden sollte auch der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Tieren und epidemischen Zoonosen (SARS-1, MERS, SARS-2, Vogelgrippe, Ebola). Sport und Gesundheit sollten untrennbar verbunden sein.
4. Pflanzliche Lebensmittel in Bioqualität sind gesünder in allen Lebenslagen. Gerade Sportler haben ein Interesse an Förderung und Erhaltung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit.
Als Teil des Organisationskomitees der Europameisterschaft 2024 in Deutschland haben Sie jetzt die Chance, überregionale Verantwortung zu demonstrieren. „Global denken und im Fußball- Stadion handeln“ lautet unser Vorschlag für Ihre Devise. Wenn in Punkto Verantwortung regelmäßig die Politiker scheitern, so könnte der Sport hier mit gutem Beispiel vorangehen.
Wir regen daher also an, dass in den Stadien der Europameisterschaft 2024 in Deutschland keinerlei Produkte tierischen Ursprungs als Verpflegung angeboten werden!
Es gibt unglaublich viele leckere Möglichkeiten in der pflanzlich-vollwertigen Küche, die auch absolut stadiontauglich sind, wie zum Beispiel vegane Burger, vegane Bratwürste, vegane Currywurst mit Pommes, Fallafel, panierte Gemüsesticks, etc.
Für weitere Tipps in Sachen pflanzlich-vollwertiger Kost oder zur Aufklärung von Missverständnissen (z.B. kommt das genfreie Soja für das vegane Schnitzel aus Deutschland oder Österreich und nicht wie das genveränderte Tierfutter aus Südamerika) steht Ihnen der Bundesvorstand der veganen V-Partei³ gerne zur Verfügung.
Falls wir Sie bis jetzt noch nicht vollständig zum Umdenken bewegen konnten, dann noch ein letztes Argument:
Der Fußball der Europameisterschaft 2024 hat längst die vegane Veränderung hinter sich. Waren es früher Bälle aus der Haut von Tieren (Leder), besteht das Spielgerät heute aus Butylkautschuk und einem synthetischen Außenmaterial.
Zeit also für Veränderungen und viel Erfolg bei der Europameisterschaft!
Vielen Dank für Ihr Bemühen!
Mit freundlichen Grüßen
Roland Wegner
Bundesvorsitzender V-Partei³